Das Edelfrauengrab ist eine durch die Gewalt des Wassers ausgehöhlte Höhle, um die sich viele Sagen ranken. Eine davon erzählt vom Ritter Wolf von Bosenstein, der auszog, in den Krieg, in das Heilige Land. Er vertraute sein Schloss seiner Gattin an, sie aber hat die versprochene Treue gebrochen. Sie lebte mit ihren Liebhabern in Saus und Braus. An einem Festtag kam eine Bettlerin an das Tor, wurde jedoch von der Schlossherrin beschimpft und weggeschickt. Diese Bettlerin belegte nun die Schlossherrin mit einem Fluch, der sich schon bald erfüllen sollte. Die Schlossherrin gebar sieben bleiche, kümmerlich aussehende Knaben. Diese Schande sollte nun die Magd beseitigen, indem sie die Neugeborenen Knaben ertränken sollte. Unterwegs traf die Magd, dem vom Kreuzug heimkehrenden Graf von Bosenstein. Sie erzählte dem Grafen alles, was sich zugetragen hatte. Er schickte sie wieder zur Gräfin zurück,und befahl ihr zu melden, dass sie den Auftrag ausgeführt habe. Auf Burg Hohenfels wurden die Knaben von edlen Frauen erzogen, und im Harfenspiel unterrichtet.
Ein großes Fest war sieben Jahre später, an dem sieben Knaben teilnahmen, und ihre Lebensgeschichte von der hartherzigen Mutter, mit der Harfe singend, erzählten, die sie ertränken lassen wollte. Alle Gäste waren tief ergriffen, und man fragte die Gemahlin des Gastgebers, was mit einer solch unmenschlichen Mutter geschehen sollte. Sie erwiederte:" diese soll bei einem Laib Brot und einem Krug Wasser, lebendig eingemauert werden". Sie sprach damit ihr eigenes Urteil aus. In einer Höhle im Gottschlägtal, vom tosendem Wasserfall umgeben, wurde sie eingemauert. Der Graf von Bosenstein ließ aber, um ihr Qualen zu ersparen, die Höhle mit Wasser überfluten.